RECOGNITION NOW!

lief im Finale des „ShortCuts Kurzfilmpreis 2007“ Samstag, 30.06.07 im s’ensemble Theater, 20.30 Uhr

Die Protagonisten:
1. Joe Idris Agyemang aus Accra, Ghana.
Joe Agyemang hat in Ghana die High School absolviert, Ingenieurwissenschaft studiert und sich als Bauunternehmer selbständig gemacht. Seit 2002 lebt er in Deutschland. Seine Erfahrungen und Qualifikationen werden jedoch hier nicht anerkannt. Deshalb hat er bisher bei der Post im Lager gearbeitet.

2. Lamia Al Balwa aus dem Irak
Frau Lamia Al Balwa hat in Bagdad an der Universität studiert und mehrere Jahre als Lehrerin gearbeitet. Hier in Deutschland hat sie einen Deutschkurs absolviert und wollte anschließend als Lehrerin für Arabisch arbeiten, wurde aber immer abgelehnt. Deshalb muss Lamia Al Balwa Jobs annehmen wie Zimmermädchen oder Putzfrau.

3. Bacher Al-Regeb aus dem Irak
Herr Al-Regeb ist Professor für arabische Musik. In Bagdad war er Dozent an der Akademie für Fine Arts. Hier in Deutschland hat er einen Deutschkurs besucht und eine Maßnahme zur beruflichen Qualifizierung absolviert. Danach war er in einer Imbissbude beschäftigt. Sein Traum ist, ein Institut für orientalische Musik zu gründen.

4. Armando Massón Valdez aus Kuba
1999 floh Herr Valdez vor dem kubanischen Regime nach Deutschland. Herr Valdez ist von Beruf Psychologe. Er hat in Havanna studiert und sein Diplom gemacht. Obwohl gerade im Migrationsbereich ein großer Bedarf an muttersprachlichen Psychologen und Psychologinnen besteht, hat die Anerkennung seines Diploms in Deutschland so gut wie keine Chance.

Die Akteure:
1. Die Entwicklungspartnerschaft MigraNet
Bisher dominiert in der öffentlichen Diskussion die Wahrnehmung der Migrantinnen und Migranten „als Problem“ oder im Aufzeigen von Mängeln. Anstatt z.B. die oftmals vorhandene Beherrschung mehrerer Sprachen als Gewinn und Ressource zu erkennen, werden Defizite in der deutschen Sprache hervorgehoben. Oft verfügen Migrantinnen und Migranten über Fähigkeiten, die im normalen Arbeitsmarktsystem nicht berücksichtigt werden. Diese zu erkennen, zu qualifizieren und anzuerkennen hat sich das Netzwerk MigraNet zur Aufgabe gemacht.
MigraNet besteht aus Teilprojekten in Augsburg, München, Nürnberg und Potsdam, die von unterschiedlichen Institutionen und Organisationen getragen werden. Die beteiligten Organisationen sind seit Jahren im Migrationsbereich tätig und verfügen über umfassende Kenntnisse des deutschen Arbeits- und Ausbildungsmarktes.
Die Koordination von MigraNet liegt bei Tür an Tür Integrationsprojekte GmbH in Augsburg.
Email: migranet@tuerantuer.de.
Infos: www.migranet.org

2. Martin Pfeil, Filmemacher
Der Augsburger Regisseur und Kameramann Martin Pfeil macht seit 1986 Filme, u.A. für den Bayerischen Rundfunk. Zuletzt drehte er im Auftrag der Augsburger Armutskonferenz den Film „Ich würde schon gerne mal…“ über Menschen mit wenig Einkommen.

3. Saam Schlamminger, Musiker und Dokumentarfilmer
Saam Schlamminger wurde 1966 als Sohn des deutschen Bildhauers Karl Schlamminger und einer Iranerin in Istanbul geboren und wuchs in Teheran auf. 1979 verließ die Familie den Iran und zog nach München, wo Schlamminger bis heute lebt und arbeitet. Seine musikalische Ausbildung als Percussionist vervollständigte er durch wiederholte Aufenthalte in Afghanistan, Pakistan, Usbekistan und in Istanbul. Spezialisiert ist Schlamminger vor allem auf die persischen Instrumente Zarb und Daf, deren Klänge er elektronisch verfremdet. In Augsburg zeigte Schlamminger auf dem ABC-Festival zum 50. Todestag von Bertold Brecht seine Videoinstallation „Der Radwechsel“.
www.saam-schlamminger.de