Zur Person

Mit 17 Jahren, nach einem Kinobesuch im Kreisstadtkino in Heidenheim/Brz., nach dem Film „Der Stand der Dinge“ von Wim Wenders, stand mein Entschluss fest: Ich wollte auch einmal Filmemacher werden. Von meinem damaligen Umfeld wurde ich allerdings nur belächelt. Mit Freunden und einer kleinen Videokamera machte ich die ersten Filmversuche. Sogar der 1. Preis bei einem Wettbewerb des Bayerischen Fernsehens sprang dabei heraus. Angespornt, hoch motiviert, bewarb ich mich an der Hochschule für Film und Fernsehen in München, wurde aber nicht angenommen. In einem persönlichen Abschlussgespräch teilte mir der Professor mit, dass er mich, keine 25 Jahre alt, nicht für befähigt hielt, einmal einen Kinofilm zu realisieren.

Erst weitere Jahre später, als ich bereits mit einfachsten Mitteln meine ersten Dokumentarfilme realisiert hatte und diese auf vielen Festivals liefen, lud mich der damalige Kulturchef des BR Dr. Walter Flemmer, während eines Interviews vor laufender Kamera ein, beim Kulturmagazin „Capriccio“ als Autor und Kameramann mitzuarbeiten. Der erste Schritt in die Professionalität war endlich geschafft. Mehr als 15 Jahre war ich fast ausschließlich für das öffentlich rechtliche Fernsehen tätig, vorwiegend  für das Bayerische Fernsehen.

Es folgten zahlreiche Auftragsproduktionen für Fernsehsender, Firmen und kulturelle Einrichtungen, sowie die Bayerische Staatsoper in München, für die ich zusammen mit einem Orchestermitglied den ersten Trailer einer Neuinszenierung an der Staatsoper überhaupt produzierte. Es sollten ca. 80 weitere folgen,  wobei ich meinen ursprünglichen Traum, einen abendfüllenden Arthaus-Kinospielfilm zu realisieren, nie aus den Augen verlor. 2010 entstand schließlich mit Unterstützung des FFF Bayern und der BLM „Mein Deudshland“, ein Spielfilm, der, obwohl ohne Verleih, in vielen Kinos lief. Es folgte unter schwierigsten Bedingungen mein zweites Spielfilmprojekt „Mia und Morgenrot“, das in Zeiten von Corona auf eine Kinopremiere verzichten musste und bei primevideo und im eigenen Filmverleih 24/7 auch in den USA und England respekttabel gestreamt wird.

Dazwischen konnten wir mit Hilfe von Unterstützern und einem tollen Team einen weiteren Akzent setzen: Channel Welcome, ein Online-Kanal, der nicht auf banale Unterhaltung und Quote baut, abseits vom hochsubventionierten Deutschen Fernsehen, das inzwischen, weit weg von seinem ursprünglichen Auftrag, hauptsächlich Krimi-Serien, Talkshows und platte Unterhaltung in Werbung eingebettet produziert. Channel Welcome ist ein unabhängiger Online-Kanal, 2015 gegründet, drei Jahre vom BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) gefördert, der versucht, mit Themen rund um Interkulturalität, Vielfalt, Migration und Toleranz, etwas gegen einen beängstigenden rechtspopulistischen Trend, gepaart mit Desinformation und Überflutung durch Banalitäten zu setzen.

Vor allem Filmschaffende, die gegen den Mainstream und banale Unterhaltungsindustrie arbeiten, nicht zum elitären Kreis derjenigen gehören, die die Fördertöpfe abschöpfen, verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit damit, Konzepte zu erstellen, Projekte einzureichen und zu hoffen. So gibt es Projekt, in denen so viel Arbeit, Herzblut und auch Potential steckt, die dennoch keine Unterstützer finden. Dazu gehört DIE ZEITEN ÄNDERN SICH. Und aus Not heraus schreibt ein Filmemacher aus dem Stoff gerade seinen ersten Roman. 😂

Philosophie

Die filmproduktion martin pfeil ist ein kleines, innovatives Unternehmen, das seit Anfang den 1990er Jahren in der Filmbranche aktiv ist.

Wir führen Auftragsarbeiten als Produktionsfirma, Autor, Regisseur und Kamerateam aus, anfangs hauptsächlich für das öffentlich-rechtliche Fernsehen, in den letzten Jahren immer mehr für Bildungs- und Kultureinrichtungen, für soziale Träger sowie für Firmen mit ökologisch/ethischem Anspruch. Dazu produzieren wir unabhängige Filme – mit gesellschaftlich relevanten Themen – die bereits in vielen Kinos und auf einschlägigen Festivals liefen, oder in diversen Verleihnetzen zur Verfügung stehen.

In den letzten Jahren hat sich die Medienlandschaft hierzulande extrem verändert: Das öffentlich-rechtliche Fernsehen produziert banale Krimis und Talkshows am laufenden Band. Die staatliche Filmförderung ist längst eine Wirtschafts- und keine Kulturförderung mehr, was dazu führt, das zunehmend geistlose Komödien mit Steuergeldern subventioniert werden und Deutschland international im Filmsektor ein Entwicklungsland geworden ist. Diesem Trend stellen wir uns mit einer Menge selbstausbeuterischem Enthusiasmus entgegen.

Unser Anspruch ist es, intelligente, originelle Geschichten auf hohem künstlerischem Niveau zu realisieren. Wir wollen Nahrung für den Geist produzieren; mit Themen, die uns wichtig sind, etwas Nachhaltiges bewirken und damit einen winzigen Beitrag für eine humanere Welt leisten.

Dabei sind wir stets auf der Suche nach gleichgesinnten Mitstreitern, Finanzierungs- und Kooperationspartnern, freuen uns, auf immer mehr Menschen zu treffen, die nicht nur Werte fordern sondern auch selbst versuchen sie zu leben, die einen Sinn suchen abseits von materieller Bereicherung, die an einer friedlicheren Welt mitgestalten wollen, die Respekt vor allen Lebewesen und diesem wunderbaren Planeten zeigen.